Josef Gustav Landmann wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren durch seine JGL-AUTOMAT-Selbstladebüchsen bekannt. Die große Beliebtheit dieser Waffen lag einerseits am gelungenen Design und guter Praxistauglichkeit, andererseits aber auch daran, dass sie bis zur Verabschiedung des Waffengesetzes 1972 ab 18 Jahren frei erworben werden konnten.
Inhalt und Übersicht
Josef Gustav Landmann
Durch das Waffengesetz von 1972 wurden die Selbstladebüchsen größtenteils als „verbotene Waffen“ eingestuft. Erst mit der Gesetzesreform von 2003 wurde dieser Makel getilgt. Neben den Selbstladebüchsen wurden in der „Landmann Waffenfabrik GmbH“ auch Bockbüchsflinten, Drillinge, Repetierbüchsen und Flinten hergestellt. Josef Gustav Landmann hat sechs Gebrauchsmuster für seine Waffen beim Patentamt München eintragen lassen. Darüber haben sich Waffen von Landmann durch ihre hohe Fertigungsqualität und findige Detaillösungen einen einzigartigen Ruf erworben.
Josef Gustav Landmann verstarb am 27. Februar 1990 im Alter von 84 Jahren.
Chronologie – die ersten Jahre
Josef Gustav Landmann wurde am 25. Mai 1905 in Budapest/Ungarn als Sohn des Büchsenmachermeisters Gustav Landmann geboren, der aus einer alten ungarischen Büchsenmacherfamilie stammte.
Geprägt durch den Betrieb des Vaters wollte Josef Gustav auch das Büchsenmacherhandwerk erlernen. Dazu ging er 1923 als Volontär-Lehrling zu Karl Triebel, Büchsenmacherobermeister in Suhl/Thüringen. In Hermannstadt legte er schließlich die Gesellenprüfung als Büchsenmacher ab. Danach war Landmann bis 1927 bei der Firma »Gewehrfabrik Peter Werning« in Ferlach/ Kärnten tätig. 1927 trat er in den Betrieb des Vaters in Hermannstadt ein.
Von 1927 bis 1929 besuchte er die technische Hochschule in Budapest und war gleichzeitig als Praktikant bei der »Frommer, Gewehrfabrik Budapest«, tätig.
Im Jahr 1929 gründete Josef Gustav Landmann in Hermannstadt sein eigenes Unternehmen. Eine Waffenfabrik samt Vertrieb, die unter der »Firma J.G. Landmann jun.« registriert war. In dieser Firma wurden vornehmlich Dienstwaffen für den gesamten staatlichen Forstbedarf hergestellt. Die dazu benötigten Rohteile stammten aus Deutschland, und zwar von der Firma »Fritz Seifferth« aus Zella-Mehlis/Thüringen.
Im Herbst 1929 eröffnete die »J.G. Landmann jun.«, gemeinsam mit dem Unternehmen seines Vaters, einen Filialbetrieb in Bukarest. Diese Firma »Hunter«. war die erste rumänische Jagdwaffenfabrik.
Nach dem Besuch der Waffenschule in Suhl, mit Unterbrechungen von 1930 bis 1934, zeichnete sich Landmann 1934 (1932) durch seine in Bukarest abgelegte Meisterprüfung im Büchsenmacherhandwerk besonders aus.
In der Firma Hermann Hoppe & Co., Gewehrfabrik GmbH in Suhl absolvierte Josef Gustav Landmann weitere Ausbildungsjahre und legte schließlich in Hermannstadt legte die Gesellenprüfung als Büchsenmacher ab. Als Geselle zur Weiterbildung arbeitete er 1927 für einige Monate bei der Firma Peter Werning, Gewehrfabrik, in Ferlach (Kärnten), als Büchsenmacher.
Die Landmann Waffenfabrik GmbH
Josef Gustav Landmann wurde in den 60er- bis Anfang 70er-Jahre durch seine JGL-AUTOMAT-Selbstladebüchsen bekannt. Die große Beliebtheit dieser Waffen lag, neben ihrem Design (M1 Carbine, Thomson Gun, MP40) auch daran, dass sie bis zum Waffengesetz 1972 ab 18 Jahren frei zu erwerben waren.
Mit dem 72er-Waffengesetz wurden diese Selbstladebüchsen großenteils als „verbotene Waffen“ eingestuft. Erst nach der Gesetzesreform von 2003 fiel dieser Makel fort. Neben den Selbstladebüchsen die in der »Landmann Waffenfabrik GmbH« gefertigt wurden, fertigte Landmann vorher auch Drillinge, Bockbüchsenflinten, Repetierbüchsen und Flinten in der »J.G. Landmann, Jagd- und Sportwaffen-Fabrikation«. Während seiner Fertigungszeit hat Landmann hat insgesamt sechs Gebrauchsmuster beim Patentamt in München angemeldet.
Nach Kriegsende arbeitete Landmann erfolgreich bei unterschiedlichen Waffenherstellungsfirmen. Ende 1954 stellte Landmann einen Antrag für die Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Bearbeitung und Instandsetzung von Sportwaffen. Diese wurde ihm auf seinen Wohnsitz in Ascheberg am 13.01.1955 erteilt.
Von nun an suchte er nach einem geeigneten Objekt für seine eigene Firma. Das fand er noch im selben Jahr in der Stadt Preetz. Seine Gewerbeanmeldung für die Einzelhandelsfirma »J. G. Landmann Jagd- und Sportwaffen-Fabrikation« in Preetz trägt das Datum 31.10.1955.
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Das Buch zum Thema „Landmann“
Im Buch über Josef Gustav Landmann sind Leben und Wirken des Büchsenmachermeisters vollständig beschrieben. Seine technischen Entwicklungen werden ausführlich vorgestellt und mit zahlreichen Bildern und Skizzen anschaulich gemacht.
Die Landmänner
Die Landmänner – Josef Gustav Landmann – Büchsenmachermeister, Waffen- und Munitionstechniker, Waffenkonstrukteur
Autor: Uwe Kotthaus
Format: DIN A4, Hardcover, 291 Seiten, überwiegend Farbfotos
Preis: 59,00 EUR
inkl. Versand innerhalb Deutschland o. Inseln
Die bekannteste Produktion der Landmann Waffenfabrik GmbH war das „JGL-AUTOMAT“. Es werden die unterschiedlichen Modelle der drei Fertigungsserien vorgestellt und näher beschrieben. Aber auch die Weiterentwicklung der Gesetzte, die schließlich 1972 in dem totalen Verbot des JGL-AUTOMAT führten, werden näher erläutert.
Das vorliegende Buch stellt ein Stück deutscher Waffengeschichte dar und bringt auch ein bisschen Licht in das Schaffen von Josef Gustav Landmann.
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