Schallabsorberpistole

Schallabsorberwaffen

Bei Schallabsorbergewehren oder Schallabsorberpistolen ist der „Schalldämpfer“ (-absorber) in der Schusswaffe integriert und somit Bestandteil der Waffe. Es gibt grob gesagt zwei Arten.

Bei der einen Art von Schallabsorberwaffen befindet sich ein Rohr über dem Lauf, welches an der Mündung und im Bereich den Patronenlagers mit dem Lauf verbunden ist und somit um den Lauf herum fixiert ist. Wir haben also somit einen abgeschlossenen Hohlraum zwischen Laufmantel und der Innenwandung vom Rohr.

Der Lauf wird nun nach dem Patronenlager mit mehreren unterkalibrigen Bohrungen versehen. Wenn das Geschoss nach dem Schuss diesen Bereich passiert, treten Gase durch diese Bohrungen in den Zwischenraum. Um diese Gase besser zu entspannen, wird um den Laufmantel ein Drahtgeflecht gewickelt und mit dem Lauf verrödelt. Durch dieses Drahtgeflecht im Zwischenraum kühlen die Gase besser ab und entspannen sich. Nun sollen die entspannten Gase auch wieder austreten. Dazu kann der Lauf vor der Mündung unterkalibrig angebohrt werden oder der Abschlussring, Verbindung an der Mündung zwischen Lauf und Rohr, wird mit parallel zur Laufseele verlaufenden Bohrungen versehen.

Schallabsorber, Herstellung Kotthaus

Bei der anderen Art wird der Lauf ebenfalls durch einen Mantel umschlossen, der aber über die Lauflänge hinausragt. Der Mantel dichtet nach hinten mit dem Lauf ab, wie zuvor. Nun werden vor dem Lauf, in dem Mantel Prallflächen angeordnet durch denen das Geschoß fliegt. Die erste Prallfläche ist senkrecht zur Laufseele. Ein Teil der Gasschwaden werden durch diese Prallfläche nach hinten in den Hohlraum zwischen Lauf und Mantel umgelenkt. Beim Durchqueren der weiteren Prallflächen werden weiter Gasschwaden abgefangen.

Der Schalldämpfer reduziert allerdings nur die Schallemission, die von den beim Schuss aus der Laufmündung ausströmenden, unter hohem Druck stehenden und explosionsartig expandierenden Gasen ausgeht, die mechanischen Geräusche einer eventuell vorhandenen Nachladeautomatik dagegen werden nicht gedämpft.

Definition: Der Mündungsknall ist das Geräusch, das bei der Schussabgabe von Schusswaffen entsteht. Er entsteht durch Dekompression des im Lauf befindlichen Gasdrucks an der Mündung. Zusätzlich kann ein Geschossknall entstehen, wenn das Projektil mit Überschallgeschwindigkeit fliegt. Letzterer ist mit einem Schalldämpfer bzw. Schallabsorber nicht beeinflussbar.

Die Notwendigkeit von Schallabsorberwaffen im Kaliber .22lr ist für Jäger umstritten. Eine Schallabsorberrepetierbüchse im Kaliber .22lr ist für die Jagd auf Schalenwild, zu dem Kaninchen nicht zählen, nicht geeignet, da die erforderliche Auftreffenergie E 100 nicht erreicht bzw. das Kaliber zu klein ist. In der Regel fehlt die Notwendigkeit für eine Schallabsoberwaffe im Kaliber .22lr. Das gleiche gilt für Schalldämpfer für das Kaliber .22lr für Jäger.